20.11.2024
Jugendoffiziere der Bundeswehr zu Besuch im Internat Solling
Im Rahmen des Semesterthemas „Friedenssicherung als nationale und internationale Herausforderung“ berichteten sie in den Politik-Wirtschaft-Kursen des Abiturjahrgangs 13 von Frau von Nerée über die Auslandseinsätze der Bundeswehr. Dabei ging es ausdrücklich nicht um Werbung für die Bundeswehr, sondern um Aufklärung und eine offene Diskussion über die deutsche und europäische Sicherheitspolitik.
Hauptmann Blobel sprach über seine Erfahrungen als Pressesprecher im Irak während des IS- und Syrienkonflikts. Er erläuterte, wie die deutsche Bundeswehr im Rahmen des Einsatzes „Counter Daesh/Capacity Building Iraq“ durch die Stationierung von Tankflugzeugen in Jordanien beteiligt war.
Kapitänleutnant Florian Rohmann berichtete über seine Teilnahme an der Mission EUNAVFORMED – Operation „Sophia“ im Mittelmeer. Er erklärte die Vorgehensweise der Schleusernetzwerke, die unter anderem darauf abzielen, Flüchtlinge bewusst der Bergung durch Dritte zu überlassen. Das Hauptziel dieser Mission ist die Bekämpfung solcher Netzwerke, nicht die Rettung von Flüchtlingen.
In der anschließenden, teils hitzigen Diskussion ging es um die Zukunft der Bundeswehr, die Wiedereinführung und mögliche Reform der Wehrpflicht nach schwedischem Modell sowie die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen, logistische Unterstützung und Ausbildung. Auch die aktuellen politischen Ereignisse, wie der Wahlsieg Trumps in den USA und das Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition, fanden dabei ihren Raum.
Passend zum Thema hatte Frau von Nerée zudem Frau Roswitha Ross vom Anja-Niedringhaus-Museum in Höxter eingeladen, das an die in Afghanistan bei einem Attentat verstorbene Kriegsfotografin erinnert.
Das Angebot der Jugendoffiziere, durch Aufklärung und Gespräche das Verständnis für die Auslandseinsätze der Bundeswehr und die „Zeitenwende“, vor der unsere Sicherheits- und Verteidigungspolitik steht, zu fördern, ist nicht nur für Schüler sehr bereichernd. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und eine Fortsetzung der Gespräche und danken sehr herzlich für den Besuch.