22.12.2022

Weihnachtskonzert und Weihnachtsball


Dieses Jahr endlich wieder, was bis zur Pandemie „alle Jahre wieder“ war: De Schulgemeinschaft strömte festlich gekleidet in die Hohe Halle, wo uns warm leuchtend der große Herrnhuter Stern und strahlend schön der Engelsfries an der Empore empfingen. Weihnachtskonzert!
Helga Volger begrüßte die Anwesenden mit einem „Lasst uns die letzten zwei Jahre aufholen und miteinander Gesang und Musik genießen, wie es zur LSH Tradition gehört“. Ganz besonders herzlich begrüßte sie unseren Ehrenbürger, Dr. Martin Gutsche und seine Frau Barbara, die damals daran beteiligt war, den wunderschönen Engelfries zu sticken. Auch der stellvertretende Stiftungsrat, Horst Otto Gerberding, und seine Frau Kirsten bereiteten uns die Freude ihrer persönlichen Anwesenheit. Beide sind seit vielen Jahren mit uns verbunden und unterstützen auf vielen Ebenen das Leben unseres Internates. Horst Otto ist Altschüler und Kirsten setzt sich mit ihrer „Courage Stiftung“ für die Ausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, den Jugendsport und bürgerliches Engagement ein. Auch Martin Bammel, Vorsitzender unseres Fördereins, saß im Publikum.
Im Anschluss an Helga Volgers Begrüßung kam der Engelsfries ganz besonders schön zur Geltung, da Klasse 6 von Kerzenlicht illuminiert von der Empore aus “ Im Dunkel der Nacht“ für uns sang. Friederike Thimm, die durch den Abend führte, betonte, was für ein Geschenk es sei, endlich wieder gemeinsam in der Hohen Halle das Ende des Jahres einläuten zu können und bereits auf dem Weg zum Mittelhaus den Lichtschein durch die von unseren Handwerkern montierten Lichterketten genießen zu können. Und sie erzählte den Anwesenden noch einmal die Geschichte vom Engelsfries, der vor über 70 Jahren in Gemeinschaftsarbeit über einen Zeitraum von 7 Jahren von 50 Schülerinnen entstanden sei und damit auf besondere Weise die Verbundenheit und den Geist unserer Schul- und Lebensgemeinschaft spiegele. Den Geist unserer Zeit könnten laut Friederike Thimm die beiden Drachen des Frieses widerspiegeln, die von zwei Engeln im Zaume gehalten werden. Denn auch wir suchten in diesen Zeiten nach Engeln und Kräften, die uns Ungemach, Unfrieden und andere Dämonen vom Leibe halten mögen. Zu diesen stärkenden Kräften gehöre von jeher die Musik, so Thimm und sie erzählte von Martin Luther, der beim Singen von Chorälen förmlich gespürt haben soll, wie ihm die Teufelchen vom Leibe sprangen.
Und so war es auch für uns ein großer Genuss, Anja Ruppert eine Arie aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium singen zu hören, gekonnt von Henning Ginzel begleitet. Um die Sehnsucht, flügge zu werden, geht es in dem bekannten französischen Lied „Je vole“, welches Lisa Francois den anwesenden Personen anschließend als ihr Weihnachtsgeschenk darbrachte.
Um eine ganz andere, eindeutig saisonale Sehnsucht ging es in der kurzen Sequenz, die uns die Theater-AG der Unterstufe darbrachte: Das Warten auf den ersten Schnee. Eine muntere Mischung aus der Magie des Schnees und wissenschaftlichen Fakten. Tamino Jäger aus Klasse 8 und Mark Yuan aus Klasse 6 nahmen uns danach am Klavier vierhändig mit auf Richard Ellenbergs „Petersburger Schlittenfahrt“, bevor die Hohe Halle dank der Theater – AG ihre erste kleine Schneeballschlacht erlebte!
Natürlich durfte in unserem Weihnachtskonzert auch der Klassiker „Rudolph, the red nosed Reindeer“ nicht fehlen, für den Tamino sich noch einmal an den Flügel setzte. Im Anschluss erinnerte die Theater–AG daran, was Weihnachten auch mit sich bringt: Das Warten aufs Christkind, aufs Aufsagen von Gedichten und Vorspielen am Instrument, häufig gepaart mit ein wenig Lampenfieber. Michele rezitierte mit klarer Stimme sehr eindrucksvoll die Weihnachtsgeschichte und erinnerte daran, dass am Heiligen Abend Josef und Maria auf die Geburt ihres Kindes gewartet haben.
Mark, Tamino und Ivy aus Klasse 5 bewiesen dann, dass Klavier auch sechshändig gespielt werden kann und servierten den Zuhörenden schwungvoll die „Rock Session“ von Manfred Schmitz. Die Drei machten mit ihrem Spiel dem Titel des Stücks alle Ehre! Diesen Schwung nahm die Theater–AG auf, indem sie das Weihnachtsgefühl als ganz besonders schönes Kribbeln im Bauch, ganz als ob Mäuse tanzten, beschrieben und so manch ein Lächeln in die Hohe Halle zauberten.
Für eine weitere Weihnachtsüberraschung sorgte Fenja Nienhaus aus der 13., als sie glitzernd festlich gekleidet mit Schüler:innen 6. Klasse „Caresse sur lòcean“ unter der Klavierbegleitung von Patricia Heràndez de Rojas sang!
Eine ganz besondere Darbietung mit (leider) hochaktuellem Bezug brachte uns Marie-Louise Meier dar, die „The Bell Carol“, frei nach einem ukrainischen Neujahrslied von 1916, am Klavier spielte. In diesen Zeiten rührte das Stück, das sie virtuos und mit großer Sogwirkung spielte, ganz besonders an.
Das Cello–Ensemble, bestehend aus Hans-Henning Ginzel, Friederike Thimm, Lucy Holtey aus Klasse 10 und Anya Zhou aus der 13., das dann auf die Bühne kam, hatte vier klassische Christmas Carols dabei und erfreute die Anwesenden in der Hohen Halle mit „Joy the World“, „God rest ye merry Gentlemen“, „Deck the Hall“ und „Hark, the Herald`s sing“ in einem wunderschönen Arrangement von Hans-Henning Ginzel. Wir hoffen auf Fortsetzung!
Dann setzte sich wieder Patricia Hernàndes de Rojas mit hoher Konzentration an den Flügel und vollbrachte das Kunststück, Frederic Chopins sehr berühmtes Impromptu, opus 66, im Wechsel von schnellen und elegischen Passagen federleicht erklingen zu lassen. Wieder ein echtes Geschenk fürs Publikum auf den Holzbänken!
Mit „Christmas Lights“ von Coldplay brachte die Schulband mit Ricarda Holzapfel am Mikrofon die Gefühle auf die Bühne, die eben auch zum „Fest der Liebe“ gehören – Streit und die Sehnsucht nach Versöhnung. Auch hier ein klarer Bezug zu unserer Zeit. Mit einem vielstimmigen „Oh, du fröhliche“ erklang zum Schluss gemeinsamer Dank für die schöne in der Hohen Halle verbrachte Zeit und zudem der Wunsch für und an uns alle, dass die kommenden Wochen fröhlich sein mögen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, insbesondere an Hans-Henning Ginzel, Friederike Thimm und Martin Kammer. Auch Benedict Hell sei gedankt, der als „Mikrophon Retter“ einsprang!
In den Speisesälen glitzerte die Vorfreude auf die köstlichen Speisen um die Wette mit den festlichen Outfits und natürlich durfte auch das „Traumschiff-Feeling“ durch die Tortenfontänen nicht fehlen! Liebe Küchenmannschaft, herzlichen Dank für das tolle Festessen, das Ihr uns beschert habt!
Wohlig satt und aufgeregt strömte die Schulgemeinschaft danach gen Kleine Sporthalle im Oberhaus, wo Dank des Weihnachtsballkomitées um Anna Weil bereits alles vorbereitet war. Die Festivitäten nahmen mit der altbekannten „Reise nach Jerusalem“ ihren Anfang und Robin Groht ergatterte den letzten freien Stuhl. Getreu dem Motto „Paartanz vor Party“, gewann Quinn Bente mit Altschülerin Lilly Brettschneider schwungvoll den Tanzwettbewerb im Walzer, den ersten Platz beim Knotentanz teilten sich gar zwei Paare: Fernande von Rosenbaum mit Käthe Redlefsen und Amelie Hagedorn mit Hugo von Meibohm. Zum Ballpaar des Abends wurden Laetitia Brück und Friedrich Redlefsen gekürt. Ein Ball wäre keiner, wenn nicht die Tanzfläche menschengefüllt ist und so wirbelte Hugo von Meibohm mit einem „auch Lehrer:innen können tanzen!“ Anja Ruppert im Knotentanz über die Tanzfläche.
Was ein famoser Abend! Dank an die unzähligen helfenden Hände unserer Gemeinschaft, Mitarbeiter:innen und Schüler:innen für ihr Engagement, Herzblut, gemachte Gedanken und investierte Zeit. Große Geschenke – an uns alle. Frohe Weihnachten und auf ein gesundes Wiedersehen in einem friedvollen neuen Jahr.